Verlegepflugverfahren

Verlegepflugverfahren

Verlegepflugverfahren

Das Pflugverfahren wird bevorzugt in ländlichen Gebieten angewendet, wo große Rohrleitungslängen mit wenigen Anschlüssen erforderlich sind.

Bei nicht selbsfahrenden Systemen besteht Verlegeeinheit aus dem Verlegepflug mit Pflugschwert und Verlegekasten und einer auf einem LKW oder Raupenfahrzeug installierten Seilwinde. Der Pflug selbst besitzt lediglich einen hydraulischen Antrieb, der für den Transport vom Tieflader auf die Baustelle zum Startschacht oder bei Richtungsänderungen während des Einpflügens geeignet ist. Für den Rohreinbau wird der Verlegepflug von der auf dem Zugfahrzeug befestigten Winde beim Auftrommeln des Zugseiles über die Trasse gezogen. Zur Aufnahme der Stützkräfte ist das Zugfahrzeug mit einem als Widerlager dienenden Stützschild ausgerüstet, das über eine Hydraulikeinheit in den Boden eingepresst wird. Damit übernimmt das Zugfahrzeug beim Verlegepflugverfahren den wesentlichen Anteil der aufzuwendenden dynamischen Arbeit.

Am Beginn der Trasse wird das Pflugschwert in der Startgrube, die mit dem Bagger ausgehoben wurde, auf die Einbautiefe abgesenkt. Das erfolgt über ein hydraulisch gesteuertes Hebelsystem. Beim Auftrommeln des Zugseiles verdrängt das Pflugschwert das Erdreich im Bereich der Leitungszone. Gleichzeitig wird durch das hohe Eigengewicht des Pflugschwertes die Rohrgrabensohle geglättet. Im Anschluss wird das Rohr über die Verlegeeinheit auf der steinfrei geglätteten Rohrgrabensohle abgelegt In dem Verlegekasten werden die Rohrleitungen von oben in die Verlegetiefe geführt. Das Erdreich schließt sich wieder hinter dem Pflugschwert durch das Eigengewicht, der Vorgang kann aber durch Maschineneinsatz beschleunigt werden. Je nach Bodenbeschaffenheit und den entsprechenden Planungsvorgaben kann das Rohr auch eingesandet werden. Das geschieht über einen unmittelbar am Pflug angehängten Sandwagen bzw. Sandkasten, dem kontinuierlich Bettungsmaterial über eine Einfülleinrichtung zugegeben wird.

Eine Sandbettung mit einer Lagerungsdichte entsprechend dem Stand der Technik ist bei diesem Verfahren jedoch technisch bedingt nicht möglich. Punktlasten, ausgelöst durch z.B. Steine im Erdreich, können eine Schädigung der Rohrleitung hervorrufen. Um die angestrebte Mindestnutzungsdauer in der Realität auch zu erreichen, sollten Rohrleitungen aus einem Werkstoff mit nachgewiesen hoher Spannungsrissbeständigkeit eingesetzt werden.

Der Einfluss des Pfluges auf das Erdreich ist relativ gering. Eine Grundwasserabsenkung ist bei diesem Verlegeverfahren nicht notwendig. Daher ist diese Verlegemethode, auch durch die geringen entstehenden Flurschäden, sehr umweltschonend. Eingesetzt werden kann das Verfahren bis zu Bodenklasse 5 in unverbauten Gebieten. Je nach Bodenklasse können Verlegetiefen bis 2 Meter realisiert werden. Die Verlegung im Pflugverfahren ist mit bis zu 5000 Metern verlegter Rohrleitung pro Arbeitstag wohl die wirtschaftlichste Form der Neuverlegung einer Rohrleitung. Es können auch mehrere Rohrleitungen gleichzeitig eingepflügt werden.

Bild 1: Föckersperger Verlegepflug Typ Spider

Verlegepflüge werden alternativ auch als selbstfahrende Einheit oder Anbaugerät für Mobilbagger angeboten.

  1. In der Vertikalen schwingbar aufgehängte Schwert (Verdränger)
  2. auf dem Verdränger montierter Vibrator zur senkrechten Krafteinleitung in den Verdränger
  3. Schwingsdämpfer
  4. Kabelverlegegehäuse
  5. Hubwerk

Die Schwingungsdämpfer reduzieren bei diesem Modell nicht nur die Schwingungsübertragung zwischen Verdränger und Verlegegehäuse, sondern sie sind auch in der waagerechten Achse nach links und rechts beweglich. Somit erlauben sie, dass relativ enge Kurvenradien gepflügt werden können. Die Verlegetiefe ist über das Hubwerk stufenlos einstellbar.

Bild 2: Lancier Vibrations-Kabelpflug Typ KV15

Bild 3: Lancier Vibrations-Kabelpflug Typ KV3