Definition

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Microtunneling ist ein spezielles Verfahren für den grabenlosen Rohrvortrieb bei Neuverlegung in neuer Trasse. Beispielsweise können Abwasserkanäle im Durchmesserbereich von DN 250 bis DN 2400 unterirdisch und ferngesteuert neu verlegt werden. Von einem Startschacht (Pressgrube) wird mittels eines Vortriebsgerätes mit Presse und Bohrkopf (Tunnelbohrer) ein neues Kunststoff-Kanalrohr z. B. aus GFK (UP-GF) vorgetrieben. Je nach Durchmesser und Bodenart kann der Pressdruck bis zu 250 bar betragen. Der jeweilige Boden wird dabei über einen hydraulisch angetriebenen Bohrkopf mit Fernbedienung abgebaut. Zur Verringerung der Reibung und zur kurzfristigen Abstützung des Bodens gegen Einbruch wird am Bohrkopf ein Fördermedium (bei lockerem, nicht bindigem Boden Bentonitflüssigkeit, vergleichbar mit einem Zementwassergemisch; bei bindigem oder felsigem Boden genügt Wasser) eingespritzt.

Der Abraum wird über Förderschnecken und –leitungen, die im bereits eingepressten Rohr verlaufen (s. Bild) über Saugpumpen in die Pressgrube und von dort nach oben (über Tage) gefördert. Hier erfolgt eine Trennung zwischen Boden und Fördermedium (Bentonit). Das Fördermedium kann anschließend wiederverwendet, somit wird die Umwelt entlastet und Kosten gespart.

Bild: Erdverlegungsverfahren Microtunneling
Quelle: Herrenknecht AG