Fräsverfahren

Fräsverfahren

Fräsverfahren

Eine motorbetriebene Fräse öffnet einen schmalen Graben. In diesen Graben wird das Rohr eingebracht und nahezu zeitgleich erfolgt die Verfüllung des Rohrgrabens, in der Regel mit dem Aushubmaterial. Mit diesem Verlegeverfahren können auch schwierige Böden bis hin zu Bodenklasse 7 bearbeitet werden. Die Verlegeleistung hängt maßgeblich von der vorherrschenden Bodenklasse ab, ist aber geringer als bei der Verlegung im Pflugverfahren. Da bei diesem Verfahren in der Regel keine Verlegung der Rohrleitung in einem Sandbett entsprechend dem Stand der Technik erfolgt, sollten Rohrleitungen aus einem Werkstoff mit nachgewiesen hoher Spannungsrissbeständigkeit eingesetzt werden.

Das Fräsverfahren wird vor allem in ländlich strukturierten Gebieten eingesetzt. Mit dem Verfahren ist es möglich, sowohl Druckleitungen als auch Gefälleleitungen herzustellen.

Das beschriebene Verfahren kann in Abhängigkeit des verwendeten Fräskopfes (Rad, Kette) in den Bodenklassen 3 bis 6 (standfeste Böden) nach DIN 18300 eingesetzt werden. Problematisch wird der Einsatz des Frässystems bei nicht standfesten Böden, z. B. bei fließendem Kies und in schwer lösbarem Fels.

Das automatisierte Fräsverfahren besteht aus einer selbstfahrenden Fräs- und Verlegeeinheit, die auf einem geländegängigen Fahrzeug befestigt ist, und einem zweiten, nachgeschalteten Fahrzeug mit einer Wiederverfüll- und Verdichtungseinheit. Das vom Fräsrad bzw. der Fräskette zerkleinerte Aushubmaterial wird seitlich ausgeworfen.

In Abhängigkeit vom Rohrdurchmesser werden Gräben mit einer Breite ab 20 cm gefräst. Die Grabensohle kann zentimetergenau mittels Lasersteuerung hergestellt werden. Der seitlich entlang der Leitungstrasse vorgelegte und zusammengeschweißte Rohrstrang aus Polyethylen hoher Dichte (PE 80, PE 100, PE-Xa) wird über einen Verlegekasten zwangsgeführt in den Rohrgraben abgelegt und das Trassenwarnband eingezogen. Bei Bedarf kann das Rohr während des Einbauvorgangs über einen Trichter mit Rollkies oder Sand umhüllt werden. In der Praxis hat sich die Verwendung eines enggestuften Kieses der Korngruppe 4/8 bewährt.

Der Erdaushub wird anschließend in zwei Lagen mittels Axialschnecken in den Graben verfüllt und mit einem Stampfer und dem Eigengewicht der Wiederverfüll- und Verdichtungseinheit verdichtet.